Die tägliche Zusammenarbeit von Deutschen und Franzosen in einem gemeinsamen Medienunternehmen ist eine Kooperation, die manchmal schwierig, aber - gerade wegen der Gegensätze - immer ungemein inspirierend und produktiv ist.
Darüber berichten kann kaum jemand besser als Prof. Dr. Andreas Schreitmüller, gebürtiger Konstanzer. Er war 1991 bei der Gründung des deutsch-französischen Fernsehsenders ARTE dabei und verantwortete über 30 Jahre den fiktionalen Bereich (Spielfilme, Fernsehfilme und Serien) von ARTE. Weltweit ist ARTE das einzige Fernsehprogramm, das sich ausdrücklich an zwei Länder und Kulturen richtet und systematisch in zwei Sprachen produziert und gesendet wird. Auf Initiative der Lammgesellschaft Bräunlingen e.V. und gemeinsam veranstaltet von der VHS Baar, der Stadt Bräunlingen und dem Baarverein wird Prof. Schreitmüller einen multimedialen Vortrag über ARTE halten. Er wird berichten von der nicht einfachen Gründungsgeschichte des Senders, von den täglichen Herausforderungen in einem binationale Medienunternehmen. Was ist der politische und gesellschaftliche Auftrag von ARTE für die beiden Nachbarländer? Wie ist ARTE organisiert, wie kommen täglich Produktionen in deutscher und französischer Sprache zustande, wie ist die binationale Finanzierung von ARTE gesichert, einem Sender, der laut Gründungsvertrag ohne Werbung arbeitet? Begleitend wird Prof. Schreitmüller Beispiele einiger erfolgreicher Sendungen von ARTE präsentieren. Er selbst war in der Koproduktion zahlreicher Filme und Serien beteiligt, wie zum Beispiel „Jenseits der Stille“, „Lola rennt“, „Im Angesicht des Verbrechens“, „Bad Banks“, „Das Leben der Anderen“ und „Goodbye Lenin!“ Ein Ausblick über die künftige Entwicklung und ukunftsperspektiven von ARTE in einer zunehmend digitalen Welt runden den Vortrag ab.
Prof. Dr. Andreas Schreitmüller, mittlerweile im Ruhestand, ist für seine jahrelange Medienarbeit mehrfach ausgezeichnet worden, so unter anderem zweimal mit dem deutschen Fernsehpreis, mit dem Bundesverdienstkreuz und in Frankreich mit dem nationalen Orden der Ehrenlegion.